(42) Rarotonga, teures Suedseeparadies

Voller Vorfreude auf Rarotonga steigen wir in unser Flugzeug. Die 4 Stunden Flugzeit vergehen tatsaechlich wie im Flug und erreichen bei Nieselregen Rarotonga International Airport. Waehrend wir in der Schlange stehen und warten, spielt ein Insulaner auf einer Okulele Polynesische Willkommensmusik und alle tragen Hawai-Hemden und haben Blumen im Haar oder Blumenkraenze um den Hals... Wie im Film, ohne Witz.

Leider war uns der polinesische Wettergott nicht ganz wohlgesonnen und hat uns mit schlechtem Wetter bestraft. Die meiste Zeit war es bewoelkt, zum Teil sogar etwas frisch und deswegen war es teils doch ein bisschen langweilig. Ich mein, was machst auf einer Insel mitten im Pazifik, mit wunderschoenen Straenden und einer bergigen Insellandschaft, die eigentlich zum Wandern einlaed, wenn's regnet oder zumindest jeden Moment anfangen kann zu regnen? Wir waren schon ein paar Mal am Strand, aber den Rest der Zeit mussten wir uns mit Lesen oder "Insel-TV" vertreiben. Ausserdem ist diese Insel unheimlich teuer. Alles. Uferlos. Wir muessen zwar nicht hungern, aber unserer Diaet ist ziemich beschraenkt auf Pasta mit Thunfisch. Und selbst die sind nicht gerade preiswert. Aber gut, so ist das eben im Nirgendwo.

Unser Hostal war zweigeteilt. Ein Haus war am Strand und das andere Haus weiter oben in den Huegeln. Wir waren oben. Eigentlich nicht schlecht weil ruhiger und mit schoener Aussicht. Leider waren die Bewohner nicht so der Bringer. Zumindest die ersten Tage, spaeter kam dann noch ein Kanadische Perser und 2 Maedels aus Argentinien, mit denen es dann angenehmer wurde. Wir waren mal wieder schnorcheln und haben unglaubliche Sachen gesehen. Vor allem aber Nika, weil meine Flossen mir den Zeh aufgescheuert haben und es deswegen schnell ziemlich unangenehm wurde. Aber Vero hat nen Manta und riesige bunte Fische gesehen. Auch unser Kayakausflug war der Knalle und wir ruderten von einer Insel zur naechsten.

Ausserdem besuchten wir noch den Sonntagsmarkt und liessen uns ein Stueck Apfelkuchen schmecken. Der Markt an sich nichts allzubesonderes aber ganz nett. Mit polinesischer Musik, polinesischen (riesigen und dicken) Frauen, Essensstaenden und sonst nicht viel. Die letzte Nacht verbrachten wir in einem anderen Gaestehaus am Strand, weil unseres voll war, zusammen mit den Argentinierinnen und liessen unsere Woche Inselleben mit einer Flasche Rotwein ausklingen bevor wir unseren Flug nach Los Angeles antraten.

(41) Uebers Wochenende nach Auckland

Wir traten also unseren Flugmarathon von Sydney nach Cairns und dann von Cairns nach Auckland an. Kaum geschlafen, fertig vom unterwegs sein und mit etwas schlechter Laune wegen der unplanmaessigen Aenderungen kamen wir dann zum Kurz-Aufenthalt in Auckland an. Mehr als Zwischenstop auf dem Weg zu den Cook Islands geplant als Alles andere. Etwas unangenehmer als Sydney, auch lauter und kaelter aber trotzdem relativ angenehm.

Da wir nicht sonderlich viel Geld haben (oder ausgeben wollen), beschraenken sich unsere Aktivitaeten etwas. Mit Geld gibts hier einige Sachen zu machen und zu erleben, wie den Skytower oder die Inseln vor der Kueste, aber ohne eher etwas trist. Aber was wir dann gemacht haben, war ein Ausflug zu einem erloschenen Vulkan, ganz in der Naehe, von dem man eine herrliche Aussicht ueber ganz Auckland hat.

Neuseeland bleibt wohl auch in der Liste der Orte, die unbedingt wiederholt werden muessen. So viele Leute haben uns von der Schoenheit dieses Landes erzaehlt aber dieses Mal blieb es leider bei einem kurzen aufenthalt in Auckland. Aufgehoben ist nicht augeschoben....

(40) Sydney, hier laesst sichs aushalten...

Wir freuten uns volle Kanne auf Sydney! Etwas Zivilisation, mit Ampeln die funktionieren und auch beachtet werden, Supermaerkten in denen man Alles kaufen kann, einfach ein bisschen westliche Welt nach fast 3 1/2 Monaten Asien. Aber es war auch ein Kulturschock andersrum! Auch wegen der Preise. In Asien war alles spottbillig! Wir fanden schliesslich ein halbwegs guenstiges Zimmer (14$ pro Person im Dormitorio!), mit genialer Aussicht ueber Sydney von der Dachterrasse.

Nach 2 Tagen fand Nika einen Job, hier in dem Hostal. Nachts die Kueche putzen und dafuer umsonst schlafen. Nicht so schlecht. Weitere 2 Tage spaeter hab ich nen Job als Moebelpacker gefunden! 15$ die Stunde. Und das Ganze, ohne nach nem Job zu suchen. Mit diesen Aussichten wollten wir dann eigentlich fuer eine Weile in Sydney bleiben um ein bisschen zu sparen aber durch einen Fehler unseres Reisebueros sollte dann Alles mal wieder etwas anders kommen. Wir genossen Sydney und seine Parks, die angenehmen und freundlichen Leute, Abends auf der Terasse bei ein paar Glaesern Wein mit den anderen Bewohnern des Hostals, eine Kueche in der wir unser eigenes Essen kochen konnten. Sydney hat uns als Stadt sehr gefallen. Hier laesst es sich auf jeden Fall eine Weile aushalten.

Wir gingen dann zu Air New Zealand um unser Ticket umbuchen zu lassen und da kam dann der Schock! Der freundlich Mensch hinter dem Tresen erklaerte uns, dass unser Reisebuero einen Fehler beim Ausstellen der Tickets gemacht hat und diese deswegen ungueltig seien! Er koenne sie nicht umbuchen und wenn wir unseren Flug nicht antreten sitzten wir hoechstwahrscheinlich in Sydney fest und kommen nicht mehr weg. Naja, voll Scheisse und ein sauberer Strich durch die Rechnung. Wir kontakteten mit unserem Reisebuero aber auf die Schnelle war nichts zu machen oder zu regeln. Ausserdem brauchten wir ja noch nen Flug nach Cairns, weil wir eigentlich von Cairns weggeflogen waeren. Das war dann also das allzuschnelle Ende unseres Aufenthalts in Sydney. Aber es war schoen und wir kommen wieder! Und wer weiss, fuer was es gut war...

(39) Hanoi, oder die Hoelle in Vietnam und Halong, Paradies im Ozean

Hanoi, die Stadt der Hoelle! Zumindest fuer uns. Wenn jemand zum ersten Mal nach Asien kommt und in dieser Stadt ankommt, der dreht glaub ich durch. Ich waere durchgeknallt. Und ich bin tolerant. Sicher gibts faszinierende Dinge, wie die Maerkte und Laeden auf den Stassen. Ich meine AUF der Strasse, Gehwege und die Haelfte der Strasse werden zu Ladenflaeche umfunktioniert und jede Strasse hat ihre eigenen Laeden. Unsere Stasse war die Metallstrasse. Die hat angefangen mit Schrauben und so Sachen und geht dann ueber in Giesskannen und andere Dinge aus Blech und Aluminium-Dinger. Gefaehrlich! Scharfe Kanten ueberall, Krach und ohne Gehwege. Und dazu der Verkehr, der eine Gefahr fuer sich darstellt und ohne System, Regeln, Rucksicht aber dafuer mit viel Laerm stattfindet. Dann gibt es noch die Glasstrasse (Spiegel und Fenster und so), die Holzstrasse, die Spielzeugstrasse und sonst noch alles Moegliche. Aber alles in Allem ist Hanoi nicht unser Ding. Aetzend!

Wir uebernachteten in einem billigen Hotel, das von der Strasse kaum zu sehen ist und verbringen die erste Nacht mit tropfendem Dach. Die zweite Nacht haben wir die Wahl zwischen Tropfen oder Zimmer ohne Fenster und wir entschliessen uns fuer das Tropfen. So lange es nicht regnet passiert ja nichts... Wir buchten mit diesen Leuten die Tour nach Halong Bay (billiger als sonstwo und mit vielen Empfehlungsschreiben ehemaliger Kunden) um ein paar Tage hier rauszukommen bevor wir unseren Weiterflug nach Sidney antreten. Wir kamen zum Hafen und dort wartete die erste Ueberraschung auf uns. Unser Boot war unterste Klasse. 2 Sterne, die anderen mindestens 3 oder 4. Aber gut, es war billiger als sonstwo... Wir machten Halt bei ein paar Hoehlen, wunderschoen, mit bunten Lichtern und so. Auch die Landschaft ist einmalig. Aber Alles andere unterste Schublade. Die erste Nacht verbrachten die Haelfte der Gaeste auf dem Boot und die ander Haelfte in einem Dorf. Die naechste Nacht wurde gewechselt. Aber das Hotel war wie das Schiff, unterste Klasse. Unser Tourguide eine Vollpfeife, kam 2 Stunden zu spaet und das Trecking in einem Nationalpark entpuppte sich als Nepp. Die andere Gruppe erzaehlte uns, dass unser Guide siche am vorigen Abend mit einem franzoesischen Kunden gekloppt hat... Das Kayaking war wie das Trecking, Nepp. Wir erreichten dann Hanoi (Gott sei Dank) gegen fruehen Abend und wollten in unser Zimmer, das wir schon vorher bezahlt und reserviert hatten, um die letzte Nacht in Vietnam zu verbringen. Aber es sollte anders kommen.

Also wir in unserem Hotel ankamen, meinte der Manager, er habe nur noch ein teuereres Zimmer und wenn wir eines wollten muessten wir mehr bezahlen! Es gab dann ein Hin und Her, Nika ist da ja auch nicht auf den Mund gefallen, und am Schluss wollten wir unser Geld wieder. Wir kramten unsere Sachen aus der Abstellkammer und dann wollte einer dieser Typen auf Nika losgehen!! Ich ging dann dazwischen und der Typ nimmt nen Stuhl und will den nach mir werfen! Da faellt einem ja wohl nix mehr ein, oder? Wir nahmen uns dann ein Zimmer in einem anderen Hotel, packten unsere Koffer und schliefen die letzte Nacht in Vietnam.

Alles in Allem war Vietnam nich unser Ding. Klar kann man jetzt sagen, nur wegen ein paar negativer Erfahrungen kann man jetzt nicht gleich auf Vietnam schimpfen und sich vielleicht auch kein objektives Bild machen. Aber es ging ja z.B. nicht nur uns so, sondern auch einigen Leuten, die wir unterwegs getroffen haben. Schade, Vietnam hat durchaus seine Reize und ist teils wunderschoen. Aber alles in Allem sind die Leute nicht sonderlich freundlich. War wahrscheinlich das letzte Mal.

(38) Hue, alte Graeber und Reisfelder aber sonst ein bisschen fad

Wir erreichten also Hue, eher groessere, teils hektische (das Video mit den Mopeds stammt aus Hue!!) touristische Stadt, die fuer ihre Verbotene Stadt mit Zitadele und die in der Umgebung liegenden Kaisergraebern bekannt ist und einmal die Hauptstadt Vietnams war.

Unser erster Ausflug fuehrte uns zu einer der Sehenswuerdigkeiten, ausserhalb von Hue. Es handelt sich um eine alte, japanische ueberdachte Holzbruecke. Aber wie uns gesagt wurde und wir selbst feststellten, ist nicht die Bruecke das eigentlich interessante, sondern der Weg dorthin. Auf schmalen Feldwegchen, durch kleine Doerfer, entlang an Kanaelen und Reisfeldern auf denen die Bauern mit ihren spitzen Hueten mit der Reisernte beschaeftigt waren, die Ernte auf Booten heimbrachten, der Reis, teils auf der Strasse (!!) zum Trockenen ausgelegt war. Ruhig, entspannend, wunderschoen anzuschauen. Wir erreichten schliesslich die Bruecke, die durchaus auch ihre Reize hatte. Dort alberten wir ein bisschen mit ein paar Schuljungen herum, machten Photos mit ihnen und goennten uns eine voellig ueberteuerte Cola.

Der naechste Ausflug ging zu einem der Kaisergraeber, von denen es um Hue herum einige gibt. Und wieder war auch der Weg dorthin ebenso reizvoll wie der Ort selbst. Ueber Huegel, durch Doerfer, vorbei an unzaehligen Graebern (von normalen Leuten), direkt am Strassenrand (wie ein Friedhof, aber an der Strasse, einfach so im Feld). Die Kaisergraeber waren ebenso beeindruckend. Mit allem was da wohl dazugehoert. Anlagen, Gaerten, Tempel, Teichen, Palaesten und natuerlich dem Grabmal selbst. Auf dem Rueckweg nutzten wir die restliche Zeit um uns die Altstadt von Hue anzuschauen und den Vorteil, dass wir motorisiert waren. Wir erkundeten den Teil um die verbotene Stadt, mit ihrem Fluss und den Hausbooten, dem Treiben auf der Strasse und die Altstadt.

Noch einen Pluspunkt den wir an Hue vergeben muessen: Hier gibts den besten Fruchtshake in ganz Asien. In unserem Stammrestaurant, das fuer's Essen zwar keinen Preis verdient (ich mein, ist nich schlecht aber Wunder darf man auch nicht erwarten), aber die Shakes sind so der Knaller, dass wir uns jeden Tag mindestens 2 davon gegoennt haben.

So langsam aber sicher dringen immer mehr die negativen Aspekte von Vietnam durch. Es ist halt so, dass die so gut wie immer versuchen, dich abzuzocken. Und das halt immer und ueberall. Das faengt bei Kleinigkeiten wie Zigaretten- oder Wasser kaufen an und hoert dann bei Hotels und Touren auf. Als Touri zahlt man hier eh schon mehr als ein Vietnamese, aber die wohlen dann nochmal mehr. Ich hab einfach keine Lust, mich bei jeder Flasche Wasser mit irgendjemand auseinanderzusetzen! Aber dazu mehr im naechsten Kapitel... Die letzte Etappe Vietnam: Hanoi und Halong Bay

(37) Hoi An, Unesco-Weltkulturerbe

Die Busfahrt nach Nha Trang war atemberaubend. Obercool. Vom Hochland runter ans Meer. Berge, Morgensonne, Serpentinen. Kamen dann schliesslich in Nha Trang an und mussten ca. 4 Stunden auf den Nachtbus nach Hoi An warten. Wir vertrieben uns die Zeit mit Internet, essen und einem Spaziergang an den Strand. Nichts Aussergewoehnliches fuer unser Empfinden. Im Nachtbus lernten wir einen Mexicaner (der uns in sein Haus in Guanajuato eingeladen hat), eine Argentinierin und einen Andorraner kennen. Nach der Ankunft machen wir uns mit ihnen auf Wohnungssuche und quartierten uns im selben Hotel ein. Hoi An ist fuer seine Altstadt (Weltkulturerbe!) und fuer seine Schneider bekannt. An jeder Ecke ist ein Schneiderladen, der Dir Alles zum schmalen Kurz anfertigt. Dann behaelt er deine Masse fuer 5 Jahre und wenn du einen neuen Anzug brauchst, schickt er ihn dir! Also wenn man Anzuege traegt lohnenswert.

Nach einer Dusche und einer Siesta haben wir uns die Altstadt bei Abenddaemmerung angeschaut. Mit Papierlampen, Kolonialgebaeuden, Bruecken. Wunderschoen. Voll relaxt, nicht zu viele Mopeds. OK, einen Minuspunkt. Wir hatten uns beide ein Sandwich in einem kleinen Restaurant bestellt. Hat eeeewig gedauert. Dann kams. Eine Sanwich, fritiert. Ich mein, ein Sandwich, in einen Kuebel heissen, alten Oels geworfen und dann wars fertig. Alder! Krass, fettriefend auf dem Teller schwimmend. Sie hats uns dann umgetauscht... War nicht zu essen. Keine Chance.

Wir mieteten uns zur Abwechslung ein Fahrrad und wollten eigentlich an den Strand, sind allerdings nie dort angekommen. Stattdessen durchs Hinterland, an einer roten Bruecke vorbei. Mit kleinen Krabben mit riesigen roten Scheren, Fischernetzten, Booten. Postkartenlandschaft. Durch Reisfelder, auf denen Leute mit den typischen vietnamesischen Hueten arbeiten, voll genial. Wirklich der Knaller. Einmalige Landschaft. Schwer zu beschreiben, wenn man's nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Aber dafuer gibts ja dann die Bilder!

Mit dem Mexicaner, der Argentinierin und dem Andorrander veranstalteten wir am Abend ein kleines Sin-In auf der Dachterasse mit ein paar Bier und so. Superwitzig und interessant. Auf dem Dach, mit einer Matraze und Musik und Raucherstaebchen, hier in Vietnam. Multikulti eben. Ausserdem bekamen wir ein paar Tips fuer Mexico und Argentinien.

Von zwei Daenen bekamen wir einen Restauranttip hier in Hoi An. Es stellte sich heraus, dass es ein sehr schickes und fuer unsere Verhaeltnisse teueres Restaurant war. Aber gut, wir liessen uns nicht lumpen und genossen zeitgenoessiche vietnamesische Kueche. Es war definitiv das Geld wert und ab und zu muss man sich ja auch was goennen.

(36) Kitsch in Dalat

Die Stadt des ewigen Fruehlings, umgeben von hunderten von Wasserfaellen, immergruenen Waeldern, Parkanlagen, mit einem See, auf dem man ein Boot in Form eines Schwanes mieten kann. Voll von kitschigen, surrealistischen Haeusern und Gebaeuden. Die Tochter eines Expraesidenten hat hier ein "Crazy House" gebaut, das unter anderem als Hotel dient und jedes Zimmer ein anderes Thema hat. Das ist wie Alice im Wunderland in Vietnam! Die ganze Stadt ist irgendwie ein bisschen durchgeknallt, aber cool. Viele bunte Haeuser, keine Ahnung, muss man sehen. Ausserdem regnet es relativ viel (deswegen immergruen!?), meistens nachmittags um 3.

Wir lernten auf der Busfahrt bereits ein israelisches Paerchen kennen, die im gleichen Hotel wie wir abgestigen sind und mit ihnen mieten wir uns am naechsten Tag ein Moped und machen uns auf zu eben diesem Crazy House und 2 Wasserfaellen. Die Fahrt zum Wasserfall war obercool. Durch Waelder, Passtrassen, vorbei an Seen und Bruecken. Am Wasserfall gibt es eine Rodelbahn, mit der man runter und wieder hochfahren kann. Natuerlich geben wir uns das und unten am Wasserfall ist alles voll mit diesen Gipsfiguren und Gips-Kitsch-Bruecken und so. Aber ganz nett. Seht euch die Bilder an! Wir kommen in den Regen, es schuettet wie aus Eimern und wir mit den Regenjacken auf dem Moped zurueck uns Hostal.

Eine Besonderheit sind die "Easy Riders". Eine Motorrad-Tourguide-Bande, die ueberall mit ihren Clubjacken bekleidet in Dalat rumhaengen und sich an Dich vermieten wollen. Sind ueberall bekannt und eine Institution von Dalat. Sie labern dich an, dann zeigen sie dir ihr Notizbuch mir Photos und Komentaren ihrer frueheren "Klienten". Ist wahrscheinlich ne ganz coole Art, etwas von Vietnam zu sehen, mit deinem eigenen Tourguide mit Moped. Aber wenn man wenig Zeit und Geld hat...

Direkt neben unserem Hostal haben wir ein kleines Restaurant entdeckt, in dem wir wahrscheinlich unser bestes Essen in ganz Asien gegessen haben. Das Restaurant war von zwei Frauen gepachtet und je nach dem, an welchem Tag du kommst, ist entweder die eine oder die andere da und es gibt ne andere Karte! Zu cool. Und beide, ausgezeichnet. Superlecker, billig und direkt neben dem Hostal. Eine der Frauen, war so aufgedreht und immer am quateschen, wie so ein kleiner vietnamesischer Tornado, der da vor dir steht und auf dich einprasselt. Hier in dem Restaurant war auch einer der "Hauptstuetzpunkte" der Easy Rider. Wir kamen mit ihnen ins Gespraech (wie auch nicht??) und sie haben uns einige Geschichten und Anketdoten aus Vietnam erzaehlt und es war voll interessant und witzig. Nach ein paar Tagen hier, mit Regen, Kitsch und leckerem Essen (und Easy Ridern) entschlossen wir uns, uns weiter Richtung Norden zu bewegen. Ueber Nha Trang nach Hue.

(35) Saigon (oder Ho Chi Minh-Stadt), durchgeknallt!

Der Bus bringt uns an die Grenze, wir gehen zu Fuss rueber, erledigen den Papierkram und warten auf der vietnamesischen Seite auf den vietnamesischen Bus, der uns nach Saigon bringt. Wir kommen dann an, lassen unseren Rucksack im Reisebuero und machen uns auf die Suche nach einem Zimmer. Hierbei machen wir auch die erste Bekanntschaft mit dem Verkehr in Vietnam. Einfach nur krass. Motorraeder ueberall, aus allen Richtungen, immer, pausenlos, mit Gehupe, dazu Fussgaenger, Autos, Karren, Fahrraeder und alles laermt und ist ueberall. Wie sich herausstellt, ist Vietnam teuerer als der Rest Asiens und wir finden schliesslich ein Zimmer fuer 7$. Ganz OK, mit Fernseher und Klima. Kann man eigentlich nicht meckern.

Der Nationalpalast ist sehenswert. Da ist noch alles so, wie es damals war als Nordvietnam Saigon eingenommen hat. Im Keller wie im Film oder aus Tomb Raider. Mit Riesenfunkgeraeten und anderem elektronischem Zeug aus den 70igern. James Bond-maessig. Ansonsten auch interessant. Naja, war der Praesidentenpalast von Suedvietnam. Am naechsten Tag machen wir einen Ausflug zu den Cu Chi-Tunneln, ein Netzwerk von 200km Laenge in 3 Ebenen, das von den Vietcong im Krieg verwendet wurde. Zu krass, mit Fallen an den Eingaengen, versteckten Tueren und so weiter. Auf dem Rueckweg faengt Vero an, sich schlecht zu fuehlen. Seit nem Monat hat sie immer mal wieder Durchfall. Unsere Eigenmedikation mit Elektrolyten und Magentabletten versagt und da es nicht besser wird, beschliessen wir in ein Krankenhaus zu gehen.

Vero wird untersucht und an den Tropf gehaengt, ausserdem ein Ultraschall vom Blindarm. Sie ist in guten Haenden, ist ein SOS International Krankenhaus. Nach 4 Stunden am Tropf und einem leichten Abendessen geht es ihr besser und wir koennen zurueck ins Hotel. Diagnose lautet "Gastrointerities". Sie bekommt Tabletten und nach 2 weiteren Tagen ist sie wieder topfit. Wahrscheinlich hat sie sich in Laos irgendwas eingefangen. Aber alles wieder gut. Ausser die Rechnung (600 EURO), aber dafuer ist man ja versichert.

Waehrend eines heftigen Regengusses stellen wir uns unter und lernen dabei 3 indische Matrosen und einen koreanischen Rucksackreisenden kennen, haben eine halbe Stunde interessante Gespraeche und nachdem der Regen vorbei ist, geht jeder wieder seinen Weg. Keine Ahnung, diese kleinen Erlebnisse machen das Reisen zudem, was es ist. Es sind nicht nur die "grossen" Dinge wie Angkor Wat oder dergleichen, es koennen auch 3 indische Matrosen im Regen in Saigon sein, die einem in Erinnerung bleiben.

Ausserdem haben wir in Saigon unseren ersten Diebstahl zu vermelden! Waehrend ich unterwegs war, und Vero im Hotel (!) im Internet, haben sie unser Zimmer saubergemacht und dabei 10$ mitgehen lassen. Dabei hatte Vero den Schluessel mit sich. Sie haben uns nur 10$ gklaut, weil wir nicht mehr hatten. Wir haben die Manager zur Rede gestellt, aber keine Chance. Ich mein, mir geht's nicht um die 10$, es geht einfach ums Prinzip. Scheisse, klau mir nicht meine Sachen, das ist Alles.

Unsere Freunde Esther und Angel aus Spanien waren so begeistert und haben so von Vietnam geschwaermt, dass wir mit einigen Erwartungen kamen. Insgesamt sollten unsere naechsten 3 Wochen in Vietnam aber ein bisschen enttaeuschend werden. Kein guter Anfang.

Wir beschliessen, nen Bus nach Dalat zu nehmen, raus aus dieser verrueckten Stadt mit ihrem verrueckten Verkehr und verruecktem Laerm, ins Hochland. In die Hauptstadt des Kitsch. Flitterwochenparadies und Ausflugsziel fuer viele Vietnamesen. Also ueber Huegel und Serpentinen im Bus nach Kitsch-City!

(34) Phnom Penh

Schon lange her... mmhh... also gut. Wir kamen also mit dem Bus in Phnom Penh an, steigen aus und da sind sie auch schon. Wahrscheinlich so an die 15 Tuk-Tuk-Fahrer, die uns umzingelt haben und alle nur die Fahrt haben wollten. Unglaublich, alle quasselten durcheinander und sind uns fast auf den Schultern gehockt! Wir haben dann einen ausgesucht und haben uns ein Zimmer am Boeung Kak See, das praktisch nur aus einem Bett besteht. Ich bin ein bisschen nachdenklich, weil morgen mein Geburtstag ist und ich nun das dritte Jahr hintereinander nicht mit meiner Familie und meinen Freunden feiern werde, Vero ist ein bisschen traurig weil sie schon lange nichts mehr von einem Freund gehoert hat... Aber wir gehen essen, trinken ein paar Bier und kaufen nen Geburtstagskuchen. Ausserdem schauen wir uns nen coolen Film im Restaurant an und lassen's uns gut gehen.

In den naechsten Tagen sehen wir uns den Zentralmarkt und den russischen Markt an (auf dem man frueher z.B. Kalaschnikovs und Marihuana in Kilos kaufen konnte...). Ausserdem schauen wir uns die grausame Vergangenheit von Kambodscha im Tuol Sleng Museum und auf den Killing Fields an. Das ist ne krasse Geschichte. Da bleibt einem die Luft weg. Hier wurden unter dem Pol Pot Regime unzaehlige Menschen gefangengehalten, gefoltert, ermordet und verhoert. Praktisch alle Gefangenen wurden spaeter auf den Killing Fields hingerichtet... Werf nen Blick rein, ist ziemlich derb. Kambodscha erholt sich gerade aus einem Alptraum, der noch nicht allzulange her ist. Es ist einer der meist-vermienten Laender der Erde und jeden Tag sterben Menschen oder werden zu Krueppeln wegen Dingern.

Aber die Menschen dort sind unheimlich nett und freundlich finde ich. Sie sind mehr aufdringlich und zaher als in Thailand aber ehrlicher glaube ich. Einen Nachmittag haben zwei Maedels geholfen, die ihre eigene "Hilfsorganisation" ins Leben gerufen haben. Wir wollten was zurueckgeben. Diesen Menschen und diesem Land. Und es muss nicht Geld sein. Die zwei Maedels beschaeftigen sich fast 1 1/2 Jahren mit Strassenkindern in Phnom Penh, bringen ihnen Englisch bei, spielen mit ihnen, sowas wie Kindergarten. Und die Kinder sind unheimlich nett und offen, die huepfen dir auf die Schultern, haengen an deinen Armen... War ein cooles Erlebnis. Wir wollten das nochmal machen, aber es ist leider wegen Regen "ins Wasser gefallen".


Wir kaufen ein paar Poskarten (von einem Strassenjungen), Briefmarken und unsere Bustickets nach Saigon, packen unsere Sachen, schreiben die gekauften Karten, essen ein letztes Mal im "Lazy Gecko", trinken das letzte Bier und am naechsten Morgen nach dem Fruehstuck sitzen wir im Bus nach Vietnam.

(33) Siep Reap und Angkor Wat




Zu unserem 3-jaehrigen Jahrestag leisteten wir uns einen Flug von Pakse nach Siem Reap in Kambodsch und vermeiden somit die ueble Busfahrt, von der wir schon so einiges gehoert haben. Mit Lao Airlines (nicht die sichersten wie man hoert) gehts in knapp einer Stunde nach Kambodscha. Dort angekommen, ziehen wir in Smiley's Guesthouse ein, das fuer 5$ fast Hotelstandard bietet...



Wir sind hier um uns Angkor anzuschauen, das mit seinem Tempel Angkor Wat das groesste religioese Monument der Welt darstellt. Aber es gibt hier hunderte Gebaeude! Enorm, riesig. Angkor war eine der groessten Staedte der damaligen Zeit und es lebten ueber 1 Million Menschen dort. Weitaus mehr als zu gleicher Zeit in London zum Beispiel. Hier kannst Du locker 3 Tage oder ne Woche rumhaengen und Tempel und Zeug anschauen. Aber es ist unertraeglich heiss ab ca. 11 Uhr morgens. Ausserdem ist es relativ teuer. Aber auf jeden Fall beeindruckend und wahrscheinlich eines der Highlights einer Asien-Reise.


Ausser Angkor gibt es in Siem Reap nicht viel zu sehen. Ausser den ersten Kontakt mit dem Elend in Kambodscha. Die Opfer von Landminen, die Betteln oder Buecher oder sonstetwas verkaufen. Viele von ihnen sind Kinder...

Ausserdem ist die Stadt voll von Tuk-Tuk-Fahrern, die dir die ganze Zeit versuchen, eine Fahrt anzudrehen. Naja, sie verdienen sich damit einen Teil ihres Lebensunterhaltes. Eigentlich sind es keine Tuk-Tuks, sondern Mopeds mit nem Anhaenger fuer die Fahrgaeste. Die ganze Stadt ist auf den Tourismus ausgelegt, mit seinen Gasthaeusern, Restaurants und Bars und das wahre Gesicht Kambodschas sucht man hier vergebens.


Etwas kurioses zum Schluss: Die transportieren hier alles auf Mopeds! 4 lebende Schweine, 30 lebende Huehner oder eine Familie mit 5 Mitgliedern! Oder was man sich sonst vorstellen kann. Nach ein paar Tagen in Siem Reap (uebersetzt: Siamesen besiegt!) machen wir uns auf den Weg in die Hauptstadt...